Bittere Niederlage
Wiehenelf unterliegt Uerdingen.
Jeff-Denis Fehr, nach der vergangenen Saison beim SV Rödinghausen verabschiedet und zum KFC Uerdingen gewechselt, hat der Wiehenelf ordentlich in die Suppe gespuckt. Sein Schlitzohr-Tor in der 88. Minute per Hacke bescherte den Gästen einen glücklichen 2:1 (1:0)-Sieg - und den Gastgebern im Häcker-Wiehenstadtion vor 820 Zuschauern eine brutale Enttäuschung.
So nämlich hat der mit Ambitionen gestartete SVR nach vier Spielen nur vier Punkte auf dem Konto. „Das war ein Spiel, das wir niemals verlieren dürfen. Doch wir werden uns schütteln und wieder zurückkommen. Erst am Mittwoch im Pokal und dann am kommenden Samstag zu hause gegen Bocholt“, kündigt SVR-Trainer Farat Toku trotzig an. Sein Team verlor nicht nur die Partie, sondern auch Maximilian Hippe. Der Innenverteidger handelte sich wie schon im ersten Heimspiel die gelb-rote Karte ein und ist gesperrt.
Nur wenige Stunden vor dem Spiel in Rödinghausen hatte der KFC Uerdingen mit einer namhaften Verpflichtung aufhorchen lassen. Kim Sané ist der Bruder vom Ex-Schalker und jetzigen Bayern-Star Leroy. Wie auch sein Vater, der 174-malige Bundesligaspieler Souleymane, spielte Kim zuletzt für die SG Wattenscheid 09, dem Ex-Verein von Rödinghausens Trainer Farat Toku - die Fußball-Welt ist eben klein.
Gastgeber SV Rödinghausen startet überfallartig in die Partie. Den ersten Torschuss gibt Simon Engelmann nach 19 Sekunden ab. Die erste Top-Chance verbucht der KFC, Michels Lupfer über den heraus eilenden SVR-Torwart Harsman verfehlte sein Ziel aber deutlich (17.). In der 27. Minute kontert der SVR im eigenen Stadion, Simon Engelmann kommt auch zum Abschluss, doch Uerdingens Kapitän Tim Stappmann wirft sich erfolgreich in den Schuss. Gefährlich wird es auch bei einem Versuch des aufgerückten Julian Wollf, den die Uerdinger auf der Torlinie klären (30.).
Der erste Treffer fällt aber auf der anderen Seite: ein Freistoß von Ciccarelli klatscht an die Querlatte, der Abpraller köpft Osawe ein (42.). Die kalte Dusche für die Gastgeber, die sich beim Gang in die Kabinen bei Schiedrichter Niklas Simpson beschweren, der ein Foul an einem Rödinghauser übersah und bis zur Freistoßszene weiterspielen ließ.
Kurz nach Wiederanpfiff haben die Gäste sogar das 0:2 auf dem Fuß. Torhüter Harsman verhindert es mit einer starken Parade gegen den eingewechselten Hammoud. Nachdem ein Konter über Engelmann verpufft, reagiert Rödinghausens Coach und bringt mit Mattis Rohlfing und dem jungen Ansgar Kuhlmann zwei frische Kräfte. Wenig später kommt Neuzugang Marvin Benjamins für den glücklosen Engelmann. Und nach 70 Minuten hat Toku mit Corsten und Riemer auch schon sein letztes Auswechselpulver verschossen.
In der 82. Minute wird das Rödinghauser Anrennen belohnt. Die Hereingabe von Marco Hober köpft SVR-Kapitän Julian Wolff zum 1:1 ein. Trotzdem steht der SVR am Ende mit leeren Händen da. Auslöser ist ein unnötiges Foulspiel von Mattis Rohlfing, das den Uerdingern eine Standardsituation beschert, und bei dieser Freistoßhereingabe schaltet der bei den Gästen eingewechselte Jeff-Denis Fehr am schnellsten und lenkt die Kugel mit der Hacke über die Linie. Zur Freude der 250 mitgereisten Uerdinger Fans.
(Quelle: NW)
DIE SPIELDATEN
Tore: 0:1 Joyce Tshitoku (44.), 1:1 Julian Wolff (82.), 1:2 Jeff-Denis Fehr (87.)
Schiedsrichter: Niklas Simpson, assistiert von Tim Zahnhausen und David Hennig.
Zuschauer: 820
Foto: Joel Beinke