Heimsieg gegen Türkspor
Wiehenelf gewinnt 4:2.
Der eingewechselte Ayodela Adetula in der letzten Minute zum 3:2 in Gütersloh, jetzt die siegbringenden Tore der „Joker“ Simon Engelmann und Mattis Rohlfing zum 4:2 (2:2) gegen Türkspor Dortmund. Rödinghausens Trainer Farat Toku hat im Moment das, was man im Fußballjargon ein glückliches Händchen nennt. Da Tabellenführer Lotte (1:2 in Düren) und Fortuna Köln (1:3 gegen Paderborn) ihre Spiele verloren, darf sich der SV Rödinghausen in der Regionalliga West als Gewinner des 13. Spieltags fühlen.
Das eigene Spiel im Häcker Wiehenstadion vor 622 Zuschauern gegen den Tabellenletzten besaß Unterhaltungswert - mehr als dem Trainer des SVR lieb war. „Wir sind wieder einmal zu leichtfertig mit unseren Torchancen umgegangen. Das ist etwas, was ich den Jungs ankreiden muss. Wenn wir das 3:0 oder 4:0 machen, ist die Partie frühzeitig durch“, kritisierte Farat Toku.
Seine Mannschaft lag durch Michael Seaton nach Vorlage von Marco Hober (19.) und Julian Wolff (22.) souverän mit 2:0 in Front und hatte den Deckel schon in der Hand, vergaß aber das Zuschrauben. Das Tabellenschlusslicht nutzte gleich seinen ersten brauchbaren Angriff zum 2:1 durch Koray Dag (26.), als dem hinten auftauchenden Michael Seaton ein katastrophaler Fehlpass auf Torwart Matthis Harsman unterlief und sich Alessandro Tomasello diese Vorlage nicht entgehen ließ, stand es plötzlich 2:2 (41.).
„Die erste halbe Stunde war wirklich gut von uns, doch das Ergebnis zur Halbzeit fühlte sich einfach nur schlecht an“, gab Toku ehrlich zu. In der zweiten Halbzeit brauchten die Gastgeber Zeit und Geduld, um sich den tief stehenden Gegner zurecht zu legen - und das glückliche Händchen des Trainers. Der rief in der 65. Minute zum Dreifachwechsel, der nicht besser hätte einschlagen können.
Ayodele Adetula, Ansgar Kuhlmann und Simon Kuhlmann kamen ins Spiel und in dieser Reihenfolge beförderten die Gastgeber ihren Angriff zum 3:2 ins Dortmunder Tor (70.). „Genau für solche Szenen brauchen wir Simon und die gesamte Bank“, freute sich Toku für seinen 35-jährigen Routinier, der nach Flanke von Adetula und Kopfballablage von Kuhlmann in bester Engelmann-Manier abschloss.
Entschieden war die Partie damit aber nicht. Im Gegenzug forderten die Gäste einen Strafstoß, nachdem Vincent Ocansey heftig mit einem SVR-Abwehrspieler zusammenprallte. Ocansey berappelte sich wieder und kam in der 77. Minute aus spitzem Winkel zum Schuss, den TW Harsman parierte. Die Rödinghauser machten es unnötig spannend, ehe sie in der 87. Minute endlich den Deckel zumachten. Der platzierte Schuss des ebenfalls eingewechselten Mattis Rohlfing zum 4:2 (87.) passte perfekt.
„Er macht es im Training richtig gut und bietet sich für diese Einsätze an“, gab es für den 20-Jährigen ein Sonderlob vom Trainer. Wie wichtig dieser Pflichtsieg war, zeigt der Blick auf die Tabelle. Mit jetzt 23 Punkten hat sich der SV Rödinghausen bis auf vier Zähler an den auf Platz zwei stehenden MSV Duisburg (nur 1:1 beim 1. FC Köln II) herangearbeitet. Am kommenden Samstag (2. November) ist der SVR beim aktuellen Vierten Rot-Weiß Oberhausen zu Gast.
(Quelle: NW)
DIE SPIELDATEN
SV Rödinghausen: Matthis Harsman, Julian Wolff, Maximilian Hippe, Luca Horn, Tim Corsten, Dominique Ndure, Marco Hober, Paterson Chato, Marvin Benjamins, Patrick Kurzen, Michael Seaton.
Tore: 1:0 Michael Seaton (20.), 2:0 Julian Wolff (23.), 2:1 Koray Dag (29.), 2:2 Alessandro Tomasello (45.+1), 3:2 Simon Engelmann (73.), 4:2 Mattis Rohlfing (87.).
Zuschauer: 622
Schiedsrichter: Henry Schröder, assistiert von Patrick Holz und Philipp Werner-Krestel.
Foto: Joel Beinke